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Kaunertaler Gletscherstrasse
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- Hauptkategorie: Austria
- Kategorie: Austria 2014
Kaunertaler Gletscherstrasse, 24 August 2014
Endlich hörten die Regentropfen auf zu fallen, nun hiess es sofort ins Bike schwingen und loskurbeln, denn für die bevorstehende Herausforderung wollte ich so früh als möglich starten. Vor mir lagen 30km und ca. 1500 Höhenmeter hinauf zum Kaunertaler Gletscher.
Kurz nach dem Weiler mit dem lustigen Namen Vergötschen (im Scheizerdeutschen bedeutet das soviel wie „Flüssigkeit vergiessen“) passierte ich die Mautstelle, da fing es schon wieder zu nieseln an, den ersten Teil bis zur Gepatsch Staumauer begleiteten mich Zweifel ob ich ganz hinauf würde radeln können, denn bei diesem Wetter hielt sich der Spass sowie die Sicht in Grenzen.
Auf der Staumauer traf ich meine Begleiter die sich dort zum Wandern versammelt hatten, mit Glückwünschen von der Gruppe im Ohr machte ich mich alsbald an mein kleines Abenteuer.
Allmählich klarte das Wetter auf, analog dazu meine Stimmung. Ich kurbelte also tapfer drauflos, nach vielleicht fünf Kilometern eher Flach ging es dann so richtig zur Sache, jede Kehre brachte mich dem Himmel etwas näher, und die Aussicht hinunter auf den Gepatschstausee entwickelte sich von Schön über Grandios bis Spektakulär. Die Kühe am Strassenrand schien das Panorama allerdings nicht sonderlich zu beeindrucken, dafür feuerten mich die Murmeltiere mit ihrem Pfeifen an. Einem der Kerlchen kam ich so nah dass ich ihn fast berühren konnte, für solche Momente ist das langsame bergaufkrakeln wie geschaffen.
Am Weisssee dann eine kurze Erholungsphase da die Strasse abflachte, nur um das letzte Teilstück wieder in die Vollen zu gehen.
Inzwischen erreichte ich Kehre Zehn von 29, der Countdown begann. Das Beziffern der Kehren behagte mir überhaupt nicht da sie eine gewisse Regelmässigkeit suggerierten was aber ein Trugschluss war, also versuchte ich die Schilder so gut es ging zu ignorieren und mich auf die Sicht des Gepatschferner zu konzentrieren. Endlich erreichte ich das drittletzte Schild, nun wollte ich nur noch oben ankommen. Ganz leicht gefallen ist es mir nicht, aber mit den Anfeuerungsrufen von motorisierten Verkehrsteilnehmern passierte ich schliesslich Kehre Zwei und als finale Anstrengung das letzte Schild.
Endlich, die ersehnte Passhöhe war erreicht und mir erschloss sich hautnah der Blick auf den Weissseeferner.
Als Nachspeise gab es die Abfahrt, bewaffnet mit Winterhandschuhen, Mütze und Windjacke stürzte ich mich ins Vergnügen um die erbeuteten Höhenmeter sogleich wieder zu vertilgen.
Nun wünsche ich viel Spass beim anschauen der Fotogalerie, bitte auf die Grafik klicken.