Greece 2018
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Greece 2018
Recherche im Internet bezüglich Fahrradtouren auf Rhodos ergaben nur spärliche Resultate, nichtsdestotrotz wollte ich unbedingt mein Handbike auf die griechische Insel mitnehmen um dort ein paar Touren zu fahren.
Um es vorweg zunehmen, der Aufwand das Bike mitzunehmen hat sich gelohnt.
Verpacken und verfrachten des unhandlichen Sportgeräts geht mittlerweile recht entspannt vor sich, bei geübter Handhabung balanciert es auf dem Gepäckrolli und lässt sich zum Sperrgutschalter schieben ohne herunterzurutschen oder Finger einzuklemmen. Ein paar extra Verrenkungen waren zwar nötig um es nach der Ankunft ins Taxi zu verfrachten, aber auch das gelang und im Hotel konnte ich es sogleich zusammenbauen und durfte es in einem ruhigen Winkel der Lobby parkieren.
Am nächsten Morgen dann die erste Ausfahrt, für mich immer ein schönes Gefühl Kilometer auf neuem Territorium zu absolvieren. Das Wetter spielte mit, Autoverkehr war abseits der Hauptstrasse spärlich, der Strassenbelag durchwegs gut und die eine oder andere Erhebung einigermassen herausvordernd. Zu den höchstgelegenen Punkte in der näheren Umgebung konnte ich leider nicht hinfahren da die Zufahrtswege aus Schotterpisten bestanden was der Traktion abkömmlich ist, andererseits militärisches Sperrgebiet waren. Mein Navi leitete mich zuverlässig, allerdings war das Kartenmaterial aktueller als die tatsächlichen Gegebenheiten, so kam es dass ich auch mal von einer geplanten Route abweichen oder bei einem Wegweiser entscheiden musste wie weiter, da ich ansonsten auf Schotterstrassen gelangt wäre und dies tunlichst vermeiden wollte. Ich möchte ja nicht irgendwo im Abseits stecken bleiben und dann möglicherweise Stundenlang auf Hilfe hoffen müssen.
So radelte ich durch kleine Bergdörfer, besuchte abgelegene Klöster, genoss den Sonnenaufgang entlang dem Meer, durchquerte Olivenhaine, umrundete einen Stausee, kletterte zu einer Burgruine hinauf, machte Spuren am Strand, betrachtete vom Bike aus die Akropolis von Lindos, durchfuhr Pinienwälder und von Waldbränden geschädigte Hänge. Dies meist völlig abgeschieden, alleine, bar fast jeglichen motorisierten Verkehrs, nur das Rauschen des Windes und das Summen der Bienen in den Ohren. Ab und zu huschte auch Rotwild vor mir über die Strasse, oder ich musste eine Ziegenherde verscheuchen um durchzukommen. Am zweitletzten Tag hatte ich allerdings auch das Zischen entweichender Luft vernommen, Disteln sind eben nicht nur Fahrradreifen unbekömmlich, sondern bleiben auch gerne in Handballen und anderen Körperteilen stecken.
Durch die Nebensträsschen der Dörfer getraute ich mich allerdings nicht mit dem Bike, denn es gab keine Wendemöglichkeiten und man wusste nie ob man in einer Sackgasse endet oder bald vor einer Treppe stehen würde.
Natürlich konnte ich nur auf einem kleinen Teil der Insel Touren fahren, mit mehr Zeit im Gepäck wären noch viele sehr schöne und anspruchsvolle Strecken machbar gewesen. Rhodos ist für Radfahrer und Handbiker die bergiges Terrain mögen auf jeden Fall empfehlenswert, und abseites der Hauptverkehrsachse nach Süden und Rhodos City herrschte kaum motorisierter Verkehr, nur das eine oder andere Mietauto und die einheimischen klapperigen Nissan Pick-ups durchbrachen gelegentlich die Stille. Dazu kamen die landschaftlichen Reize, das warme Sonnenwetter und die manchmal fast etwas angsteinflössende Strassenführung, Rhodos verdient mehr als nur Strandurlaub, dazu ist nebst einem Mietauto das Bike die richtige Wahl.